Mellasachen
Kartoffeln, Kunst und Katastrophen
Ausmisten und Abreißen
Schon als Kind war ich der Meinung, dass vieles nicht entsorgt werden müsse, sondern man eigentlich fast alles „noch mal brauchen“ kann. Daher tat ich mich sehr schwer damit, etwas wegzuwerfen oder auszusortieren. Das betraf Gegenstände wie auch Beziehungen zu Menschen, die mir lange schon nicht mehr guttaten. Ich hatte Kisten mit allem möglichen „Krimskrams und Gedöns“, bis ich irgendwann lernte, mich auch wieder zu trennen, statt krampfhaft an allem festzuhalten. Eine Baustelle in meiner Nachbarschaft erinnert mich daran, dass manche „Brücken“ leider abgerissen werden müssen, bevor der Schaden zu groß wird…
Spickzettel
Der Zaubertrick hinter Spickzetteln ist oft, dass schon das Schreiben hilft, die Inhalte noch mal zu festigen. Die Überlegung, wie ich die Inhalte dafür möglichst kurzfassen kann, ist ja bereits eine Wiederholung und die hilft beim Erinnern und unterstützt auch die Abrufbarkeit der Inhalte. Solche Tricks können auch im Alltag hilfreich sein und nicht nur bei Prüfungen, um sich an neu gelernte Inhalte zu erinnern, wenn es stressig wird. Ich habe im letzten Jahr so viel gelernt, an das ich mich im Alltag erinnern möchte und mir dafür eine persönliche Lerntransfer-Hilfe überlegt.
Von Mentor:innen
Viele Lektionen über mich hätte ich nicht gelernt, wären meine geplanten „Abkürzungen“ möglich gewesen. Und diese Lernerfahrung verdanke ich Menschen, die mehr an mich geglaubt haben, als ich es in den jeweiligen Momenten selbst konnte. Für mich zeichnet genau das gute Mentor:innen aus, auch wenn ich sie mir nicht ausgesucht habe. Menschen, die in kritischen Phasen unterstützen, auch wenn ich mich mit Händen und Füßen (bzw. sehr lautem und losem Mundwerk) dagegen wehre. Einige große Entwicklungsschritte sind genauso passiert – gegen massiven Widerstand, aus Angst vor Veränderung!
Bis sie fallen… und was Oliven mit Rap zu tun haben
Es ist bereichernd, über seinen Schatten zu springen und Mauern einzureißen. Ich habe dadurch so viel Neues zu entdecken, zu lernen, zu denken, zu schreiben und zu lieben. Alles, weil ich auf dem Trümmerhaufen meiner alten Regeln tanzen und „endlich wieder bei mir“ sein kann! Was genau Rap für mich mit Oliven zu tun hat und wie mir ein Curse Song im letzten Jahr komplett den Boden unter den Füßen weggezogen hat, lest ihr hier…
Der Moment, wenn es Klick macht…
Manchmal treffen mich Erkenntnisse, Verbindungen zu Menschen oder auch meine eigenen Emotionen so unvorbereitet und in einer Intensität, die mich überwältigt. Vieles davon war schon vorher da und ich frage mich oft, warum ich es nicht schon früher sehen konnte, was unzählige Gründe haben kann. Was mich heute beschäftigt, sind Timing und das Stehen am richtigen Platz. Weil vieles eben erst aus der passenden Perspektive, zur passenden Zeit, wirklich Sinn ergibt.
Ist das noch Punkrock?!?
Keine Ahnung wie viel gute Musik bei mir in diesem Schrott-Filter hängengeblieben ist. Für mich stand fest, dass „Punk“ zu meiner Identität gehört und das schloss eine ganze Menge anderes aus. Ich verbraute mir viele gute Momente, weil ich gar nicht wusste, was mir wirklich gefällt. Ich hatte viel zu große Scham davor, etwas gut zu finden, das mein Umfeld vielleicht verurteilt. Diese Entwicklung ist sehr persönlich und auf dem Weg nehme ich euch ein Stück durch meine Teenie-Jahre und die Musikgeschichte der Wohlstandskinder mit.
Get Up, Stand Up…
Wie es überhaupt dazu kam, dass ich mittlerweile auf Bühnen stehe und warum ich nicht vorhabe, damit wieder aufzuhören? Davon möchte ich heute ein bisschen erzählen. Im Dezember 2023 stand ich zum ersten Mal auf der Bühne. Im Vorfeld hab es eine Menge Ängste, denen ich mich nicht stellen wollte. Noch kurz vor dem ersten Mal war ich sicher, dass ich den Plan beerdigen sollte, um damit endlich Frieden zu haben. Aber zum Glück kam es doch anders und ich fand etwas viel Besseres…
Das Drucker-Orakel
Wenn ich erzähle, dass ich neulich etwas von meinem Drucker gelernt habe, klingt das wohl erstmal absurd und irgendwie war es das auch. Aber vor kurzem bin ich ganz unvorbereitet über etwas gestolpert als ich einen alten Drucker wieder startklar machte. Vermutlich hätte es mich an jedem anderen Tag nur genervt und mir wäre nichts Bemerkenswertes daran aufgefallen. In diesem Fall war es allerdings eine überraschende Zusatzlektion und Visualisierung für etwas, das ich an diesem Tag lernen durfte.
Notfallpläne gegen Isolation
Die Grenze zwischen selbstgewählter Me-Time auf der einen Seite und lähmend, belastender Isolation auf der anderen Seite, sind fließend. Der Eindruck, allein auf der Welt und irgendwie disconnected zu sein, kann sehr weh tun. Manchmal bemerkt man erst mittendrin, dass man diese Grenze bereits überschritten hat und der Weg zurück ist nicht immer leicht. Daher finden sich hier ein paar Tipps zur Vorsorge für den Fall der Fälle.
Morning Pages
Ich kenne und schätze durchaus verschiedene Formen von „therapeutischem Schreiben“, um bestimmte Erfahrungen zu verarbeiten oder sich einfach Ballast „von der Seele zu schreiben“. Trotzdem bin ich kein Fan von Tagebuch schreiben und hatte deswegen Bedenken bzgl. der Methode. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es mir etwas bringen würde und tat mich auch schwer mit der Idee, jeden Morgen etwas zu schreiben…
Mauern einreißen und Brücken bauen
Einige Menschen in meinem Umfeld sprachen mich in den letzten Monaten schon mal darauf an, dass meine Kommunikation sich verändert. Das fällt mir selbst natürlich auch auf und passiert nicht nebenbei, sondern ist FRUSTRIEREND harte Arbeit, manchmal. 😉 Und eben eine bewusste Entscheidung, weil ich sehe, warum es sich lohnt, genauer hinzuhören.
Lichtblicke
„Ob du wirklich richtig stehst,
siehst du, wenn das Licht angeht!“
Manchmal stolpere ich im Alltag über Eindrücke, die ein gutes Bild dafür liefern, was gerade in mir passiert, wofür mir aber die Worte fehlen.
Dies hier war genau so ein Moment.
Schwarz und Weiß wird Grau
Ich selbst sehe mich gern als pragmatische Handwerkerin und analytische Wissenschaftlerin. Probleme anderer Menschen, ob fachlich oder zwischenmenschlich, sind spannende Puzzle für mich, die ich gern lösen möchte. Egal wie komplex und herausfordernd, auch wenn es viel Zeit kostet, bis ich die notwendigen Teile ausgegraben habe.
Räume für Verbundenheit
Im ersten Blog-Artikel ging es um das Schaffen neuer Räume und da knüpfe ich direkt wieder an. Nur wenige Tage nachdem ich diesen Text geschrieben hatte, besuchte ich eine Veranstaltung, die mich noch länger beschäftigen wird. Ein Workshop mit kulturinteressierten Menschen und Künstler:innen.
Watt sind eigentlich „Mellasachen“?
Dieser Frage möchte ich auf den Grund gehen, weil ich es selbst nicht mehr weiß. Bis vor kurzem war ich sicher, mich ganz genau zu kennen. Es gab feste Regeln dafür, was zu mir gehört und was nicht. Was nicht passte, wurde nicht „passend gemacht“, sondern einfach kategorisch abgelehnt, weil Komplexität anstrengend ist. Meine Komfortzone war ziemlich gemütlich, bis es mich runter vom Sofa und rauf auf die Bühne zog. Seitdem ist nichts mehr wie es vorher war.