Mella Steckelberg
Wer is datt eigentlich?
Puh… Das ist gar nicht mal so einfach zu sagen und die Antwort ändert sich gefühlt mehrmals am Tag. Auf den restlichen Seiten werde ich nach und nach mal sammeln, was mich alles beschäftigt, wo ich herkomme, was ich so alles (für „Mellasachen“) mache, welche Entwicklungsschritte ich so hinter mir habe und wohin die Reise geht.
Ich versuche es hier aber mal mit ein paar Fakten und Ereignissen, die stabil bleiben:
1984 wurde ich in Grevenbroich* geboren und wuchs als Arbeiter:innen-Kind in Neurath** auf, bis zum Realschulabschluss und Umzug nach Mönchengladbach im Jahr 2000. Eine Ausbildung zur „Bekleidungstechnischen Assistentin“ brach ich nach zwei von drei Jahren ab, zog nach Coburg in Oberfranken und arbeitete dort eine Weile im Schichtdienst bei einer Fastfood-Kette.
Karriere war mir nie besonders wichtig, aber DAS war trotzdem ein Wendepunkt für mich, weil ich entschied, dass das Leben eindeutig zu kurz für ausbeuterische Kackscheiße und tägliche Schmerzen ist. Also ging ich wieder zur Schule und holte mein Abi nach, was (nach diversen 12-Stunden-Schichten) auf einmal ziemlich angenehm war, im Vergleich zu früher. Schule machte auf einmal Spaß und ich bin sehr dankbar für diesen Umweg, die Erweiterung meines Horizonts und die damit verbundene neue Motivation für Lernen und eigene Entwicklung. DAS war so der Moment, in dem ich merkte, dass an Sprüchen wie „Wenn du später mal arbeiten gehst, wirst du dir noch mal wünschen, du wärst in der Schule!“ doch was dran ist, auch wenn ich ALLES daran hasste und überzeugt war, dass keiner eine Ahnung hat!***
Ich hielt mich früher für faul und unfähig, mich angemessen anzustrengen. Während der Abizeit merkte ich dann aber, dass es nur die richtige Motivation braucht, um richtig viel zu erreichen. NIE WIEDER in der System-Gastro zu landen, und ein Studium zu machen, war eine extrem große Motivation. 😉
Ab 2006 folgten ein Psychologiestudium, unzählige Ehrenämter, Forschungsarbeit, Lehraufträge und Stipendienprogramme. Also ein Kippen ins komplett andere Extrem, was ich mit einem Burnout während des Masterstudiums bezahlte. Einige Monate Therapie halfen damals sehr, mich besser abzugrenzen, Nein zu sagen und Prioritäten zu setzen. 2012 machte ich erfolgreich meinen Master und arbeitete noch 2 Jahre lang an der Uni, im Schwerpunkt Personal- und Kompetenzentwicklung.
2014 machte ich mich selbstständig als Bewerbungsberaterin, Fotografin, Ghostwriterin und Coach****. Diese Kombination gab es so noch nicht und ich wollte meine Stärken und Leidenschaften verbinden, um meine Kund:innen bestmöglich bei ihrer beruflichen Entwicklung zu unterstützen. Anfangs war mir gar nicht klar, wie viel therapeutische Anteile diese Arbeit hat, aber im Grunde startete ich ungeplant mitten in die Selbstwert- und Biografie-Arbeit. Im Laufe der Jahre begleitete ich unzählige Menschen bei der Suche nach eigenen Zielen, Stärken und einer Arbeitskultur, die glücklich und nicht krank macht. In diesen Jahren lernte ich extrem viel über mich und nach und nach wurde klar, dass auch mir noch etwas fehlt, das ich nicht genau benennen konnte.
2023 startete ich mit einer Forschungsreise zu mir selbst und fand eine verschüttete Kunstperson, die seit Ewigkeiten keinen Raum mehr bekommen hatte. Darüber hinaus bekam ich im gleichen Jahr eine ADHS-Diagnose, die rückblickend so viele Fragezeichen auflöste. Diverse Muster von Selbstabwertung und Überkompensation ergaben so nachträglich auf einmal Sinn. Der Burnout durch den hohen Leistungsanspruch und Perfektionismus, ein Helfersyndrom, das ich durch Abgrenzungsprozesse gut im Griff hatte UND auch mein Humor, der seit Jahrzehnten meine Copingstrategie war. Durch den Sprung auf die Bühne merkte ich aber, dass dieser Mechanismus gar nicht der Kern meiner Persönlichkeit ist. Ich stürzte in eine mittelschwere Persönlichkeitskrise und musste mich erst einmal wieder fangen und neu sortieren.
Ich lerne mich weiterhin noch neu kennen, stoße an Grenzen, die ich noch gar nicht kannte und lerne besser auf meine Kapazitäten und Bedürfnisse zu achten. Die letzten zwei Jahre waren eine wirklich spannende Reise zu mir selbst, die auch noch nicht abgeschlossen ist. Es gab so viele Lernpunkte und Erkenntnisse, die ich hier nach und nach festhalten möchte. Und die mich bis zum neusten Punkt meiner Entwicklung brachten – der Ausbildung zur Psychotherapeutin, seit Herbst 2024. Auch dieser Bereich wird hier daher einiges an Raum einnehmen, weil ich euch gern teilhaben lassen möchte, was mich dorthin gebracht hat, was ich lerne und warum all diese Bausteine im Vorfeld, die ziemlich zusammengewürfelt aussehen, einen klaren roten Faden mit sich bringen.
Denn das Ziel hier bleibt ja weiter – Meine Geschichte zu erzählen. Mit allen Brüchen, Erfolgen, Durststrecken, Konflikten, Zweifeln und den vielen schönen Momenten voller Stolz, Dankbarkeit, Selbstliebe und Begeisterung. ES – IST – WILD! Und ich freue mich drauf, euch auf dieser Fahrt ein bisschen mitzunehmen.
Fußnoten / Disclaimer:
* Bevor Hape Kerkeling die Region mit seiner Rolle „Horst Schlämmer“ zu überraschender Bekanntheit brachte, musste ich immer erklären, wo es liegt. Heute korrigiere ich eher die Aussprache, die sich dadurch etabliert hat und erkläre Menschen, was ein „Dehnungs-i“ bedeutet! (Japp! Irgendwo in meinen Genen steckt ein Klugscheißer, der manchmal immer noch durchkommt! UN-AN-GE-NEHM!)
** Heute vor allem für die größten RWE-Kohlekraftwerke im „Braunkohle-Revier“ bekannt, was es umso absurder macht, dass zu meiner Teenie-Zeit debattiert wurde, ob die Region nicht ein „LUFT-KUR-ORT“ werden könnte, um das dortige Wellenfreibad dafür nutzbar zu machen. Hach… Good old Times in Absurdistan. Stattdessen wurde daraus übrigens zeitweise eine Angel-Anlage. Kannste dir nicht ausdenken!
*** Hach, die Jugend! Mitten in der Phase der unbewussten Inkompetenz, wenn man noch davon überzeugt ist, dass man schon alles weiß und die Welt komplett begriffen hat! Ich möchte auf KEINEN Fall tauschen und noch mal in dieses großkotzige Mindset zurück!
**** Details zur Bewerbungsberatung: https://www.eindrucksschmiede.de und Fotografie: https://steckelwerk.de